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AUSLEGUNGSSACHEDie Sendung der Lämmer – Lukas 10,1-12
Jesus bildet 35 Zweier-Teams und schickt sie als Vorhut an all die Orte, die er selbst noch aufzuchen möchte. Er sagt, das wäre wie Lämmer zu Wölfen zu schicken.
Ich habe den Text mit Ziel übersetzt, dass man ihn mit in seinen Alltag nehmen kann, damit er sich mit dem Leben verknüpfen kann. Eigentlich stammt auch diese Idee von Alan Roxburgh.1 1 Vgl. Alan Roxburgh, Missional. Mit Gott in der Nachbarschaft leben, Marburg 2012, ab Seite 121. ausblenden
Die Sendung der Lämmer Eine Übersetzung von Lukas 10,1-12
1 Danach bestimmte der Herr andere siebzig und sandte sie zu zweit als seine Vorhut in jede Stadt und an jeden Ort, den er selbst vorhatte aufzusuchen. 2 Die Aufgabe erklärte er ihnen so: »Es gibt viel zu ernten, aber zu wenige Erntehelfer. Bittet also den Herrn der Ernte, dass er Erntehelfer für seine Ernte anstellt. 3 Wo immer ihr nun unterwegs seid – seid euch darüber im Klaren: Es wird so sein, dass ich euch wie Lämmer in Mitten von Wölfen schicke!
4 Verzichtet darauf, Geld, Gepäck oder Ersatzschuhe mit euch herumzutragen. Haltet euch auch nicht mit Begrüßungen auf dem Weg auf. 5 Wenn ihr euch entscheidet, ein Haus zu betreten, grüßt immer zuerst mit den Worten: ›Friede diesem Haus!‹ 6 Und wenn dort ein ›Sohn des Friedens‹ 2 2 Das Geschlecht steht hier nicht im Vordergrund, ich wollte die Übersetzung aber nicht vorschnell ›gendern‹, um mögliche innerbiblische Bezüge nicht leichtfertig aus den Augen zu verlieren. Auf einen Bezug zur Apostengeschichte (die stammt ja aus derselben Feder) möchte ich aber hinweisen: Lydia verstehe ich als eine Tochter des Friedens, die den Frieden wie ein Magnet anzog, den ihre Besucher mitbrachten (vgl. Apg 16,11-15). ausblenden lebt, wird euer Friede auf ihm zur Ruhe kommen. 3 3 Vgl. 2 Kön 2,15 LXX (also eigentlich 4 Kön 2,15;-) und Jes 11,2. ausblenden Wenn dem aber nicht so ist, wird er zu euch zurückkehren. 7 Aber bleibt in diesem Haus und lebt mit den Menschen dort. Esst und trinkt zusammen mit ihnen, was sie essen und trinken. Denn der Arbeiter ist würdig, lohn zu empfangen. Geht also nicht ständig von einem Haus in ein anderes.
8 Wann immer ihr in eine Stadt kommt und man euch dort Gastfreundschaft erweist, esst, was euch angeboten wird. 9 Kümmert euch um die Schwachen 4 4 Man kann auch »… und heilt ihre Kranken…« übersetzen – muss man aber nicht! Denn ›therapeuo‹ heißt zunächst dienen, versorgen, kümmern und erst in zweiter Linie heilen. ausblenden , die es dort gibt, und werdet nicht müde, ihnen zu erklären: ›Die Königsherrschaft Gottes ist zu euch gekommen!‹
10 Geschieht es aber einmal, dass ihr in eine Stadt kommt und keinerlei Gastfreundschaft erfahrt, dann geht auf ihre öffentlichen Plätze und sagt: 11 ›Selbst den Staub, der an uns an aus eurer Stadt haftet, wischen wir in Hinblick auf euch von den Füßen ab. Dies aber wisst: Das Königtum Gottes ist gekommen!‹ 12 Ich sage euch, dass es für Sodom ›an jenem Tag‹ erträglicher sein wird als für jene Stadt.«
Übersetzung: Thilo Maußer
Links zu weiterführenden Beiträgen
Stichwort ›Lämmer und Wölfe‹ – zur Übersetzung von Jesaja 11,1-10
Leben mit der Bibel: »Dwelling in Scripture« und »Performing Scripture«
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