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[ Post vom 11. Mai 2022 – 13.08 Uhr ]

RUBRIK
AUSLEGUNGSSACHEDas sterbende Weizenkorn – Johannes 12,20-28

Nachdem Jesus als König in Jerusalem eingezogen ist, beginnt hier im Johannes-Evangelium die konkrete Erzählung der Rückseite des Königseins Jesu, nämlich seines Leidens und Sterbens. Das Bildwort vom sterbenden, aber gerade deshalb fruchtbringenden Weizenkorn steht im Zentrum dieses Abschnittes.

Das sterbende Weizenkorn und seine FruchtEine Übersetzung von Johannes 12,20-28

20 Unter denen, die für gewöhnlich nach Jerusalem ziehen, um dort Gott an dem Passafest zu ehren, waren diesmal einige Griechen 11  Damit können auch sogenannte Gottesfürchtige (Proselyten) gemeint sein. Also Menschen, die als Nicht-Juden sich dafür entschieden haben, jüdischen Glauben und Lebenspraxis zu ergreifen. Aus dem Kontext des gesamten Evangeliums macht das m.E. viel Sinn, das Stichwort »Griechen« so zu verstehen. Alternativ können damit auch nur hellenistische Juden gemeint sein, die als Pilger zum Passa-Fest gekommen sind. ausblenden , 21 die Kontakt zu Philippus aufnahmen – das ist der Philippus aus Betsaida in Galiläa – und bei der Gelegenheit immer wieder nach Jesus fragten: »Herr Philippus, wir möchten so gerne Jesus sehen!« 22 Philippus bewegte das Anliegen und besprach sich mit Andreas. Andreas bewegte es bei sich und dann besprachen Andreas und Philippus es zusammen mit Jesus. 23 Jesus erklärte ihnen nun: »Es ist soweit, dass der Sohn des Menschen verherrlicht wird. 24 Amen. Amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht schließlich in den Boden fällt und dann dort stirbt, bleibt es als Korn für immer für sich allein. Wenn es aber stirbt, trägt es viel Frucht weit über sich hinaus. 25 Wer sein Leben ›liebt‹, verliert jeden Tag etwas davon, und wer sein Leben in diesem Weltzusammenhang ›hasst‹, wird es hinein bis ins ewige Leben beschützen. 26 Wenn mir jemand jetzt dient, so folge er mir auch weiterhin nach. Und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. 27 Inzwischen ist ›meine Seele in Panik‹. 22  Jesus nimmt hier in jedem Fall die Sprache der Psalmen auf. Es kann sich um einen Zitatschnipsel aus Ps 6,4 oder Ps 31,10 handeln. Ohne diese Kontextualität müsste die Übersetzung etwas wie »Inzwischen ist meine Seele sehr aufgewühlt…« lauten. Sieht man einen Zusammenhang zu Ps 6,4 darf man von »Panik« sprechen. Diese Bedeutung würde dann über die hebräische Formulierung aus Ps 6,4 eingetragen werden. ausblenden Soll ich darauf jetzt so reagieren, dass ich sage, ›Vater, errette mich doch aus dieser Stunde!‹ Aber das ist gerade der Sinn von allem, warum ich mich in dieser Situation befinde und jetzt damit umgehen muss. 28 ›Vater, verherrliche hier und jetzt deinen Namen!‹« Daraufhin kam eine Stimme aus dem Himmel: »Wie ich meinen Namen 33  Im griechischen Text steht hier kein Objekt; der »Name« legt sich durch den unmittelbaren Kontext nahe. ausblenden in allem Bisherigen verherrlicht habe 44  Das ist ein sogenannter komplexiver Aorist – eine andere Deutung ergibt m.E. keinen Sinn. Das bedeutet, dass eine Reihe von Handlungen in der Vergangenheit zusammenfassend in einen Punkt gebündelt werden. Dieser Punkt ist die Gegenwart der Sprachhandlung der »Stimme«. ausblenden , so werde ich ihn weiterhin verherrlichen!«

Übertragung: Thilo Maußer

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