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[ Post vom 7. März 2022 – 9.38 Uhr ]

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#STÜCKWERKPiet Mondrian? – Prinzipiell die richtige Frage

Mit einem Augenzwinkern erzähle ich, wie ich zu den Farben meines Logos gekommen bin und was das schließlich doch noch mit Piet Mondrian zu tun hatte.

Piet Mondrian?Prinzipiell die richtige Frage

Wer sich bei den Farben meines Logos an Piet Mondrian erinnert fühlt, ist durchaus auf der richtigen Spur – kennt aber noch nicht die ganze Geschichte.

Angefangen hat es eigentlich mit den Farben Dunkelbraun, Gelb, Rot und Weiß. Die boten sich nämlich an, als ich die Seite bildspiele.com gestaltet habe, die auf mein Schaffen als Fotodesigner hinweist. Das Dunkelbraun stammt vom guten alten Dia-Film und nimmt die Farbe auf, die die unbelichteten Teile des Films nach der Entwicklung haben. Besonders charakteristisch ist da natürlich der Rand mit der Perforation für den Film-Transport. Gerade dort findet sich zumeist in Gelb eine Beschriftung: die möglichen Bilder werden gezählt und der Filmtyp ist dort zu finden samt des Firmennamens. Damit ist der Ursprung dieser beiden Farben geklärt. Was passt zu diesem rötlichen Dunkelbraun und dem Gelb? Rot war meine Antwort und dazu als grundsätzliche Hintergrundfarbe Weiß (was technisch im Browser ein sehr helles Grau bedeutet, aber das nur am Rande).

Als es nun darum ging ein passendes Favicon zu gestalten (das ist dieses Icon, dass im Browser in der Adresszeile sehr klein angezeigt wird), bin ich – was mir damals nicht bewusst war – gewissermaßen kongenial auf einen Gedanken verfallen, der der Künstlergruppe »De Stijl« (in den Niederlanden der 1920er und auch schon etwas früher) zu eigen war. Dieser Künstler-Gruppe gehörten Theo van Doesburg und auch Piet Mondrian an. Ich habe nämlich die Farben von ihrer Form befreit und sie in einfacher geometrischer Weise angeordnet, so dass nur noch Stil übrig blieb. Ich denke übrigens nicht, dass das immer und überall eine gute Idee ist und distanziere mich hiermit von der Radikalität, die vor allem Theo van Doesburg an den Tag legte – mit einem Augenzwinkern versteht sich.

Als ich nun mit der Gestaltung dieser Internetseite hier beschäftigt war (und auch ein etwas anderes Design für ein Favicon brauchte, das aber die Verwandschaft mit dem bildspiele-Favicon nicht verleugnet), wurde schnell klar, dass ich noch zusätzliche Farben bräuchte. Und tatsächlich, von Piet Mondrian habe ich gelernt, dass ich noch Blau brauche – und ein helles, aber eher kaltes Grau. Insofern steht dann sein Bild von 1921 »Komposition mit Rot, Gelb, Blau und Schwarz« dann doch Pate für meine Farbgebung. Und das ist, denke, ich jetzt die ganze Geschichte.

Inzwischen weiß, dass ich das auch von Theo van Doesburg hätte lernen können. Aber es gibt einen Grund, warum Piet Mondrian heute bekannter ist als er. Thilo Maußer